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25.10.2022

Bad Mergentheimer Reha- und Akutkliniken schilderten bei Gesprächsaustausch mit Wolfgang Reinhart ihre Sorgen und Nöte

Corona, steigende Energiekosten, hohe Inflation, Personalmangel und großer Bürokratieaufwand stellen für Kliniken ganz besondere Herausforderungen und Belastungen dar / Landtagsvizepräsident Professor Dr. Wolfgang Reinhart will sich bei Land und Bund für einen Kostenausgleich einsetzen

Bad Mergentheim / Main-Tauber-Kreis - Corona, steigende Energiekosten, hohe Inflation, Personalmangel - dies sind Beispiele für wesentliche Faktoren, die für Akut-, Kur- und Rehakliniken ganz besondere Herausforderungen und Belastungen im Alltag mit sich bringen. Vor diesem Hintergrund waren Sorgen, Nöte, Wünsche und Anregungen der Bad Mergentheimer Kliniken Themen eines Gesprächsaustausches des Landtagsvizepräsidenten und Kurverwaltungsratsvorsitzenden Professor Dr. Wolfgang Reinhart mit Leitungen der Einrichtungen. Teilnehmende an dem Gesprächsaustausch waren zudem Oberbürgermeister Udo Glatthaar, Kurdirektor Sven Dell und Lorena Klingert von der städtischen Wirtschaftsförderung.

Die hohe Bedeutung insbesondere der örtlichen Kur- und Rehakliniken als Standortfaktor sowie für Bad Mergentheims Rolle als Kur- und Gesundheitsstadt hob Udo Glatthaar hervor. "Die Stadt unterstützt die Kliniken im Rahmen ihrer Möglichkeiten, entscheidend ist allerdings, was Bund und Land schaffen, um diese Thematiken und Probleme in den Griff zu bekommen", stellte der Oberbürgermeister klar.

"Die CDU-Landtagsfraktion hat den Sozialminister und die Landesregierung zu einer Bundesratsinitiative aufgefordert, dass der Bund den Inflationsausgleich für Krankenhäuser und Rehakliniken komplett trage", berichtete Wolfgang Reinhart. "Wenn 60 Prozent der Kliniken in den Roten Zahlen sind, kann auf Dauer kein Gesundheitswesen aufrechterhalten werden", gab er zu bedenken. Mit den rund 200 Millionen Euro des Bundes und den etwa 600 Millionen Euro aus dem Landeshaushalt werde die Landesregierung über 800 Millionen Euro für Investitionsförderungen zur Verfügung stellen, kündigte Wolfgang Reinhart an, der auch dem Wirtschafts- und dem Finanzausschuss des Landtags angehört.

Allerdings sei der Bund Ansprechpartner, sofern es um betriebliche und nicht um investive Kosten gehe. "Wir müssen aufgrund der problematischen Finanz- und Kostensituation postulieren, den Gesundheitsstandort wettbewerbsfähig zu erhalten", bekräftigte der Landtagsvizepräsident und Verwaltungsratsvorsitzende. Einerseits werde die Verschiebung der demografischen Lage die Sozialversicherungen noch stärker belasten, andererseits der Bedarf nach Klinikplätzen immer mehr ansteigen.

"Es geht uns nicht darum, aus der Stadtkasse einige Tausend Euro zu erhalten, sondern vielmehr, wie wir gemeinsam weiter vorangehen und welche Schritte wir ansetzen könnten", betonte stellvertretend Barbara Dosch-Funk, Geschäftsführerin der Kliniken Dr. Vötisch. Zusätzlich belastend seien die hohen Rückzahlungsforderungen aus den Coronageldern. Bezüglich der hohen Energiekosten stehe man lokal mit der Geschäftsführung des Stadtwerks Tauberfranken intensiv im Gespräch.

"Im Fokus von Diskussionen oder Medienberichten stehen Krankenhäuser und Pflegeheime, während Rehakliniken fast komplett durch das Raster fallen und in der übergeordneten Politik keinen großen Stellenwert zu besitzen scheinen wie etwa bei Inflationszuschüssen, dabei sind sie ebenso wichtig wie die Akutkrankenhäuser sowie dementsprechend von der Bedeutung gleichzusetzen und adäquat zu unterstützen", ergänzte der kaufmännische Direktor des Caritas Krankenhauses, Matthias Kaufmann. 

"Die Politik darf die Rehakliniken nicht im Regen stehen lassen. Auch zu Beginn der Coronapandemie ab März 2020 haben diese Einrichtungen sehr viel geschultert und Aufwand betrieben, um die Versorgungs- und Therapieleistungen aufrecht zu erhalten. Jetzt haben wir den Eindruck, verlassen zu sein", unterstrichen beispielsweise Martin Schabert, Verwaltungsleiter der Diabetes-Klinik Bad Mergentheim, und Carsten Deutschmann, Direktor der Fachklinik Schwaben.

Mehr Unterstützung durch die Politik unter anderem durch Ausgleichzahlungen forderten ebenfalls Angelika Wöppel-Wagener, geschäftsführende Gesellschafterin der Hufeland Klinik, Nadine Helbig, kaufmännische Leiterin der Median Klinik Hohenlohe und Martina Zimmerlin, kaufmännische Leiterin der Reha Klinik ob der Tauber. "Wenn wir auch noch finanzielle Nöte haben wie etwa durch Inflation und erhebliche Energiekostensteigerungen hat dies Auswirkungen auf die Patientenversorgung sowie den täglichen Klinikbetrieb", waren sich die Beteiligten einig.

"Wir müssen zwei Systeme miteinander koppeln: Auf der einen Seite die Erlössituation mit circa 90 Prozent planwirtschaftlichen Fallpauschalen sowie auf der anderen Seite die marktwirtschaftlichen Entwicklungen und Steigerungen der Kosten, die in diesem extremen Maß für uns vollkommen neu und in dieser Fülle auch nicht mehr zu kompensieren sind", verdeutlichten sie.

Folglich appellierten sie für ein Maßnahmenpaket zur Unterstützung der Rehakliniken verbunden mit der Bitte an Landtagsvizepräsident Wolfgang Reinhart, sich bei zuständigen Stellen demensprechend einzusetzen. Aufgrund der Ergebnisse dieser Gesprächsrunde werde er einen Brief sowohl an den Gesundheitsminister des Landes Baden-Württemberg, Manne Lucha, als auch an Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach verfassen, kündigte er an.

"Es müssen dringend Impulse des Bundes gesetzt werden, um die enormen Kostenentwicklungen der Reha- und Akutkliniken zu decken und auszugleichen sowie damit die entsprechende medizinische Versorgung in der Fläche zu erhalten und zu sichern. Neben den Akutkrankenhäusern müssen auch die Rehakliniken in den Fokus der unbedingt notwendigen Hilfen genommen werden", resümierte Wolfgang Reinhart im Hinblick auf den Gesundheitsstandort Bad Mergentheim abschließend.

Kontakt:

Prof. Dr. Wolfgang Reinhart MdL
Pestalozziallee 13/15
97941 Tauberbischofsheim 
Sekretariat: Tanja Frühauf

Tel.: +49 9341/89 59 615
Fax: +49 9341/89 59 617
E-Mail: 
fruehauf@reinhart-kober.de


Sorgen, Nöte, Wünsche und Anregungen der Bad Mergentheimer Akut- und Rehkliniken waren Themen eines Gesprächsaustausches des Landtagsvizepräsidenten und Kurverwaltungsratsvorsitzenden Professor Dr. Wolfgang Reinhart (links) mit Leitungen der Einrichtungen. Teilnehmende an dem Gesprächsaustausch waren zudem (von rechts) Oberbürgermeister Udo Glatthaar, Lorena Klingert von der städtischen Wirtschaftsförderung und Kurdirektor Sven Dell. Foto: Peter D. Wagner


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